Im folgenden habe ich einige Punkte zusammen gestellt. Diese dienen dazu, um einschätzen zu können, ob eine Testung sinnvoll ist. Können sie bei einigen der folgenden Aussagen ein "trifft bei meinem Kind zu" feststellen, dann heißt dies nicht, dass bei ihrem Kind Lernschwierigkeiten vorliegen, oder sich entwickeln werden. Es ist aber wichtig, dies durch eine Testung abzuklären.
Kindergartenalter
Legasthenie oder Dyskalkulie innerhalb der Familie
kein Interesse an Buchstaben und/oder Zahlen
verkürzte, oder ausgebliebene Krabbelphase, spätes Gehen
häufiges Weinen als Säugling
verspätetes deutlich Sprechen, Verwechseln von Wörter, Lispeln, Stottern, ...
Bezeichnungen für bekannte Objekte werden verwechselt, nicht behalten
Gegenstände und Personen werden nicht gut erkannt/benannt
Verwendung falscher Bezeichnungen, z. B. Lampenschirm = Laternenpfahl
häufiges und übertriebenes Stolpern über kleine Gegenstände
Probleme mit Richtungen (oben - unten, links - rechts) und der Zeit
ungeordneter oder - vollständiger Satzbau
Vertauschen von Buchstaben oder Silben
Schwierigkeiten beim Formulieren, man hat den Eindruck, als würde das Kind "stottern"
Spiele werden nicht zu Ende gebracht
stark erregbar, oder zurückhaltend/schüchtern
schlechte Tage ohne ersichtlichem Grund
benötigt viel Zeit, um sich an- oder auszuziehen
Probleme beim Umgang mit Zipp, Knöpfen, sowie beim Binden von Maschen
hört beim Vorlesen gerne zu, möchte aber selbst nicht Schreiben oder Lesen
Probleme bei Abläufen (Perlen fädeln, ...)
Vorläuferfunktionen Lesen/Schreiben, Probleme beim:
Reimen
Worte in Silben sprechen
Worte nachsprechen
Gedichte merken
Buchstaben heraushören
Vorläuferfunktionen Mathematik
mengenbezogenes Vorwissen: Reihenfolgen (z . B. der Größe nach ordnen), Mengenvergleiche, Längenvergleiche, Mengenanzahl erkennen
zahlenbezogenes Vorwissen: Zählen, Zahlenwissen (Erkennen von Zahlen bis zehn, Zuordnen von gehörten Zahlen zu Zahlenbilder bis 20)
Schulalter
Schwierigkeiten beim Erlernen von Lesen, Schreiben und/oder Rechnen
Hausübungen werden mühsam, widerwillig und langsam erledigt
Geübtes wird schnell vergessen, keine Verbesserung durch vermehrtes Üben
Probleme bei Reihenfolgen (Wochentage, Monate, Jahreszeiten, Alphabet, ...)
Ball fangen, Masche binden, usw. fällt schwer
Unaufmerksamkeit beim Umgang mit Symbolen (Zahlen und Buchstaben)
Schwierigkeiten in der Sprach-Laut-Unterscheidung (detommen statt gekommen)
Frustration, die zu Verhaltensproblemen führen kann
Schriftbild
schlecht leserlich, ungenaue Formwiedergabe
stockendes Schreiben, langsames Tempo
uneinheitliche Größe der Buchstaben
Unsicherheit bei den Richtungsänderungen innerhalb von Buchstaben
häufiges Absetzen und Überlegen beim Schreiben
Groß- und Kleinbuchstaben werden innerhalb eines Wortes vermischt
Schwierigkeiten bei der Umstellung von Druck- zur Schreibschrift
Kinder bleiben oft bei der Druckschrift, diese fällt ihnen leichter
oder beide Arten werden gemischt
beginnen oft nicht links oben zu schreiben
ungleiche Abstände zwischen Buchstaben, Wörter
Schreiben über/unter der Zeile und am Ende zusammengedrängt
Schreiben/Lesen
Probleme Laute herauszuhören
angespannte, unsichere, aufgeregte, ängstliche Haltung beim Lesen/Schreiben
langsames Aufbauen des Schriftwortschatzes
Schwierigkeiten beim Schreiben von Gehörtem (Ansage, ...)
Verwechseln ähnlich aussehender (B/D, a/o, e/a, n/r, ...), an derselben Stelle gebildeter (w/f, r/ch, ch/k, s/z), durch ihre Lage unterschiedener Buchstaben (M/W, Z/N, d/p, ...) oder harten und weichen Konsonanten
seitenverkehrtes Schreiben von Buchstaben
vor- und nachklingende Laute schieben sich ein: Arpril, Herbrst
Schwierigkeiten beim Unterscheiden von n/m
Probleme bei der Unterscheidung von 3. und 4. Fall